Fotos

Journal Sonntag, 17. März 2024 – Elterntag mit Wildpark

Montag, 18. März 2024

Ich schlief bei meinen Eltern gut, nicht lang genug. Plan war, Herrn Kaltmamsell morgens heimzuschicken, damit er arbeiten konnte, ich würde den Vormittag mit meinen Eltern verbringen. So machten wir das dann auch.

Nach gemütlichem Kaffeetrinken und Ratsch sowie Update zum Gesundheitszustand (nicht völlig beruhigend) machten wir einen Ausflug zum Ingolstädter Naherholungsgebiet Nr. 1: Baggersee. Dass er nicht mal mehr im Sommer wirklich genutzt wird, wusste ich (hier eine Momentaufnahme aus meiner Kindheit in den 1970ern), statt Baggersee machen die Leute eher Kurzurlaub am Gardasee oder Mittelmeer. Ich glich Erinnerungen an Badezeiten am Baggersee mit denen meiner Eltern ab.

Manchmal war es sogar sonnig, ansonsten eher April. Doch frieren mussten wir nicht. Ich freute mich sehr über die blühenden Büsche, die grünenden Bäume – und über den Abstecher ins Wildgehege.

Kooperation Biber-Schnee.

Auf der Tonspur hier bitte Bienensummen vorstellen. Dahinter badeten im See gerade zwei Herren.

Wir bogen zum Wildgehege ab.

Hirsche

Wisente

Wildschweine – die Trias meiner Kindheitsspaziergänge in dieser Gegend.

Nach nicht mal fünf Kilometern ist man rum um den Baggersee. Oder lässt sie bleiben.

Zu meiner Kindheit ging es hier ins Fischerheim, heute heißt das Ausflugslokal Seehaus.

Ingolstadt ist dann doch eher übersichtlich, vor allem für Leute, die seit vielen Jahrzehnten hier wohnen: Wir trafen unterwegs zweimal Freunde meiner Eltern.

Auf dem Heimweg hielten wir noch kurz an der Antoniusschwaige.

Hier kann man sich zum Eierkauf gleich bei den diese legenden Hennen bedanken.

Meine Mutter hatte Mittagessen vorgekocht: Es gab Pollo en pepitoria, eine Variante unseres Familienrezepts (geröstete Pinienkerne statt Haselnüssen) – ganz ausgezeichnet.

Jetzt nahm auch ich einen Zug zurück nach München, problemlose Heimreise. Zu Hause machte ich mich umgehend an die Zubereitung des Abendessens, für das ausnahmsweise ich zuständig war: Der Ernteanteil hatte reichlich Topinambur enthalten, ich erinnerte mich an ein Rezept aus Ottolenghis Jerusalem: Hähnchen (kann man ja nun wirklich zweimal am Tag) mit Topinambur und frischem Estragon. Die Zutaten sollten mindestens zwei Stunden marinieren, also musste ich mich ranhalten.

Dann hatte ich noch Zeit für Häuslichkeiten und eine Runde Yoga-Gymnastik.

Das Topinambur-Estragon-Hähnchen gelang mir sehr gut und schmeckte wunderbar: Eines der Ottolenghi-Rezepte mit einer Halbmeter langen Zutatenliste – die völlig berechtigt ist. Und ganz anders als das Mittagessen.
Nachtisch reichlich Süßigkeiten.

§

Les Ballets Trockadero de Monte Carlo gibt es sein 50 Jahren, vielleicht haben sie Videoclips der Herren in Tutus, die die russische Ballett-Tradition recht untraditionell hochhalten, schon mal gesehen. Auf arte eine Doku von 2020, aus der ich unter anderem erfuhr, dass die New Yorker Kompagnie eine der vielen Folgen des Stonewall-Aufstands ist, als sich Schwule, Lesben und andere LGBTQ-Menschen die ständigen Razzien der Polizei und andere Schikanen nicht mehr gefallen ließen und sich wehrten. Aber auch, welche Schneise auch hier die schreckliche AIDS-Pandemie schlug.
Noch bis 7. Juni in der arte-Mediathek:
“Ballerina Boys”.

via joel.lu

Journal Samstag, 16. März 2024 – Frühlingsblümchen und Familiengeburtstagsparty

Sonntag, 17. März 2024

Ich schlief dank herabgelassener Rollläden bis fast sieben, erwachte nur leicht benommen vom Alkohol am Abend zuvor.

Der erste Blick in den Spiegel zeigte im rechten Augenwinkel einen Fünferl-großen dunkelvioletten Bluterguss. Ursprung völlig unklar, keine Schwellung, keine Schmerzen – was von allein kommt, geht auch wieder von allein. Und war ohnehin so unauffällig, dass Herr Kaltmamsell nicht wusste, wovon ich sprach, als ich ihm den blauen Fleck zeigte.

Nach ausführlichem Bloggen mit den üblichen Morgengetränken machte ich mich fertig zum Laufen: Schwimmen war ich ja schon am freien Mittwoch gewesen, am Sonntag würde ich keine Gelegenheit zum Laufen haben, also jetzt. Gegen möglichen Regen aus dem dunkelgrauen Anteil des gemischten Himmels setzte ich eine Schirmmütze auf. Start direkt vor der Haustür, ich lief über den Alten Südfriedhof am Westermühlbach entlang zur Isar, flussaufwärts bis Hinterbrühler See, drumrum und dieselbe Route zurück.

Das ging problemlos, in der zweiten Hälfte lief ich sogar besonders leicht, sah viele Blüten, dazu immer mehr Grün an den Büschen, freute mich an den bunten Kajaks auf der Isar. Trocken blieb ich angenehmerweise auch.

Blaustern und Bärlauch auf dem Alten Südfriedhof.

Buschwindröschen am Westermühlbach.

Veilchen

Diese Steine am Isarwerk gehören zu den Synagogenresten, die im Sommer 2023 bei Bauarbeiten an der Großhesseloher Brücke in der Isar entdeckt wurden.

Hinterbrühler See

Am Flaucher. Ich finde diese Explosion weißer Schleier SO schön!

Schuppenwurz

Abschließendes Semmelholen, nach gut anderthalb Stunden Lauf war ich wieder daheim.

Frühstück um halb zwei: Apfel, Körnersemmeln, zwei Tahini-Kekse, die Herr Kaltmamsell zum Aufbrauchen eines Spezielzuckers am Morgen gebacken hatte. Da er mehrfach auf den beängstigend niedrigen Füllstand unserer Süßigkeiten-Kiste hingewiesen hatte, ging ich nochmal raus, um Discounter-Süßigkeiten zu besorgen. Das erwies sich als schlechtes Timing: Heftiger Regen setzte ein. Wodurch ich herausfand, dass die Kapuze meines neuen Übergangsmantels eher nutzlos ist: Es fehlt ihr ein Festschnürbändel, jeder Windstoß wehte sie mir vom Kopf.

Der heftige Regen begleitet mich auch auf dem Heimweg, Süßigkeitenpackungen und ich wurden teilnass.

Zeitunglesen, dann wurde es Zeit zu packen: Herr Kaltmamsell und ich waren abends auf einem Familiengeburtstag eingeladen, wir würden bei meinen Eltern übernachten.

Zugfahrt nach hinter Ingolstadt, unterwegs regnete es Wolkenbrüche. Bei Ankunft in Ingolstadt Audi aber hatte wir Glück: Obwohl der Himmel weiter dramatische schwarze Wolkentürme aufbaute, kamen wir trocken ans Ziel.

Party-Abend unter Motto 1970er: Einige Gäste hatten sich voll ins Thema geschmissen und glitzerten wie zu besten ABBA-Zeit (selbst hatte ich die Variante Saint-Tropez gewählt, trug Saint-James-Fischer-Shirt zu Jeans und blauen Stoffturnschuhen), es gab ein 70er-Buffet inklusive Bowle sowie Wackelpudding zum Nachtisch, ich unterhielt mich mit lange nicht gesehenen Freunden der Familie, fand auch Gelegenheit für ein Update mit Brüderchen.

Meine Mutter war auch unter den Gästen, sie nahm Herrn Kaltmamsell und mich noch vor Mitternacht mit in mein Elternhaus.

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Ein Mut machendes Gespräch bei den Krautreportern, das ich Ihnen gerne schenke:

“Politik und Macht
Interview: ‘Es gibt in der deutschen Gesellschaft eine enorme Großherzigkeit'”.

Die Philosophin Carolin Emcke sagt: Wir sind viel weniger gespalten, als wir meinen.

Journal Freitag, 15. März 2024 – Ein ganzer Urlaub an einem Abend im Dantler

Samstag, 16. März 2024

Die Nacht unterbrochen von Draußenlärm, ich schloss das Fenster zur eigentlich willkommenen Nachtluft schon um halb zwei. Weckerklingeln wieder nach gefühlt zu wenig Schlaf.

Der Morgen war etwas gemächlicher als sonst, ich hatte um acht erstmal einen Termin bei der Zahnärztin in Schwabing. Die U-Bahn brachte mich zur Münchner Freiheit, für den restlichen Fußweg war ich in milder Luft mit leichter Jacke richtig angezogen.

Frau Dr. dent. musste nur eine Füllung ersetzen, ich hatte Zeit für ein wenig Plaudern mit der Ärztin. (Wie ungewohnt und erleichternd es ist, wenn sich mal jemand über die vielen Verbesserungen im Münchner Straßenverkehr der jüngsten Jahre freut und nicht erst die verbliebenen Missstände nennt!)

U-Bahn mit Umsteigen am Odeonsplatz, Pandemiemaßnahmenspuren.
Ins Büro kam ich nur eine gute Stunde später als sonst.

Für Mittagscappuccino marschierte ich ins Westenend und stellte mich in der kleinen Schlange an. Als ich dran war, stellte Herr Barista mir bereits wortlos meinen Cappuccino hin, ich so: “Echt?” Jetzt muss sich erweisen, ob ich so viel Gekanntwerden aushalte.

Mittagessen: Apfel, Kimchi, Granatapfelkerne mit Joghurt und Mohn – diese Kombination ergab später interessante Rülpserchen. (Andererseits: Kimchi macht in jeder Kombination interessante Rülpserchen.)

Ruhiges Arbeiten, ein wenig überschattet von Familiensorgen, die sich erst nach Feierabend lösten. Draußen wurde das Wetter aprilig, gegen Arbeitsende gab es mehrere Regenduscher. Obwohl sich am Himmel weiterhin schwarze Wolken türmten, beschloss ich, dem Regenradar zu glauben, nach dem das Regengebiet nördlich von München verbeizog. Was ungefähr so vernünftig war, wie einem Navi mit dem Auto auf Feldwege Richtung Klippen zu folgen. Zur Strafe rannte ich nach Wochenend-Einkäufen im Vollcorner in prasselndem Regen von Unterstand zu Unterstand (kam an dem an der Wirtschaft Bad ins Plaudern mit einer Frau in ähnlich buntem Beinkleid wie ich, wir komplimentierten einander).

Abends war ich mit Herrn Kaltmamsell zum ganz feinen Essen verabredet, wir freuten uns seit Wochen auf unseren Tisch im Dantler. Es ist immer ein Erlebnis (und das lange Warten auf einen buchbaren Tisch wert), wohin sich die ambitionierte Gastronomie um Jochen Kreppel und Maximilan Süber entwickelt hat. Wir verbrachten einen wunderbaren Abend, die werden hier tatsächlich immer besser <3

Zum Festhalten: Das Menü dieses Abends.

Da ich die Weinbegleitung durchhalten wollte, nahm ich einen Aperitif ohne Alkohol: Eine beerige Limonade mit festem Beerenschaum, hervorragend. Und genoss schon mal das frische, kuchige Brot des Hauses mit Zitronenbutter.

Frühlingskräuterschaumsüppchen mit Erbsen, Pistazienkrokant, Crostini – wunderbar aromatisch und erbsig. Dazu ein ungewöhnlicher Chardonnay, nämlich ein unholzig wuchtiger Ehrenhausen Ewald Zeytick Südsteiermark 2021.

Der Stand der Möhre: Die gibt’s immer, und Jochen erzählte später, dass man daran die Entwicklung am besten nachvollziehen kann. Gestern also: Bundmöhrchen gegrillt mit Salzzitrone, Nussbutter, Macadamiacrunch – ich nahm mir vor, die nächsten Ernteanteilmöhren gezielt mit Haselnussmus zu kombinieren, denn das funktioniert super. Dazu die weiße Cuvée Giesinger Berg, die Jochen zusammen mit Claus Preisinger entwickelt hat (die ich über die Wir2liebenWein bereits probiert hatte, über die sich, wie ich auf Nachfrage erfuhr, das Projekt auch ergeben hatte) – und die sich mit der Karotte hervorragend verstand.

Seeforelle vom Gutshof Polting gehackt und roh mariniert mit Radi, Ingwer, Gurke, Wasabikürbiskernen, Saiblingskaviar – mein Lieblingsgang des Abends mit seiner wunderbaren Frische. Der Riesling Saar van Volxem Mosel 2014 (wie mir erklärt wurde, aus sieben Lagen gemischt) passte perfekt und schmeckte mir auch unabhängig davon sehr gut.

Das Wandbild, an dem ich auf dem Weg zum Klo vorbeikam, verrät die Vorliebe Jochens.

Es ging weiter mit Forelle kross in Mandelbutter mit Kohlrabi, Puffbohne, Fette Henne, Zitrussud – vor allem mit dem Sud verstand sich allerbestens der Wein dazu: Weißburgunder K3 (weil aus drei Lagen) Ewald Zeytick Südsteiermark 2021. Und die nächste Fette Henne, der ich beim Wandern begegne, wird nun definitiv mitgenommen und zubereitet.

Der Fleischgang: Flache Schulter vom Rind geschmort mit Schwarzwurzel und gerösteten Knöpfle, superzartes Schmorfleisch, wie ich es liebe, die Schwarzwurzel machte mir nichtmal was aus. Wein dazu: Rote Cuvée Hausmarke Moric Burgenland 2022 (laut Erklärung aus verschiedenen Jahrgängen abgestimmt), sehr fein.

Wir entschieden uns für einen süßen Abschluss, dennoch stellte Jochen uns zum Probieren drei ganz wunderbare Käse auf den Tisch mit Crostini und ein wenig super Wasabihonig, schenkte zum Probieren dazu einen Giesinger Berg Naturwein Rosé ein – der mit dem Blauschimmelkäse Walzer tanzte und einen fast betörenden Rosenduft verströmte, Hammer. (Foto vergessen.)

Als Dessert-Einstieg ein Maracuja-Stamperl mit Brause-Krümeln.

Und dann der Beweis, wie edel Kokos schmecken kann: Ananas in Vanillesud, Kokosnusseiscreme, Kokosgranola. Statt dem Dessertwein auf der Karte trat Herr Sommelier heran und schenkte mir eine ganz helle Spätlese ein, die passe noch besser – und er hatte sowas von recht. Wieder mal nahm ich mir vor, gezielt nicht trockene Weine zu trinken: Die kommen im Idealfall in Geschmacksregionen, die trockene nicht erreichen können.

Wirklich gutes Essen, so liebevoll und sorgfältig zubereitet, serviert, kombiniert macht mich immer noch glücklich. Ich wünsche dem Dantler noch ganz lange Freude daran – von der ich wiederum profitieren kann.

Warten auf die U-Bahn nach Hause mit Betrachtung der Taube, die offensichtlich auf dem Bahnsteig Silberhornstraße wohnte (städtisches Wildlife immer Beachtung wert). Der Abend hatte auch der Partnerschaft mit Herrn Kaltmamsell gut getan, wir waren ins Reden gekommen, ich hatte mehr Details seiner dritten Woche am neuen Arbeitsplatz erfahren.

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Jajaja, die Studie wurde von Vattenfall in Auftrag gegeben. Aber ich liebe schon die Überschrift:
“Studie zeigt: Vögel können Rotorblättern von Windrädern ausweichen”.

Immer wieder wird als Argument gegen den Bau von Windkraftanlagen die Gefahr, dass Vögel mit den Rotorblättern von Windkraftanlagen kollidieren, angeführt. Eine neue Studie des Energiebetreibers Vattenfall zeigt, dass Seevögel vor der britischen Küste den Rotorblättern von Windkraftanlagen besser ausweichen können als bisher angenommen.

Forscher:innen haben das Verhalten der Vögel in der Bucht von Aberdeen in der Nordsee an der schottischen Ostküste über einen Zeitraum von zwei Jahren mithilfe von Radaranlagen und Kameras beobachtet.

Während der Studie wurde kein einziger Zusammenstoß zwischen einem Vogel und einem Rotorblatt registriert.

Ich bin der Studie und ihren Belegen sehr dankbar. Bislang fiel mir nur beim Wandern auf, wie keine toten Vögel ich rings um Windräder sah. Aber das war ja anekdotisch.

Dass Greifvögel nicht durch Windräder gefährdet werden, weiß man das schon seit zwei Jahren.
“Neue Windenergie-Studien: Entwarnung für Rotmilane?”

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Leider habe ich mich vom Techniktagebuch weiter entfernt als gewünscht, ich schaffe die Mitarbeit nicht mehr – was lediglich bedeutet, dass mir andere Dinge offensichtlich wichtiger sind. Hier zumindest zum Nachlesen:
“10 Jahre Techniktagebuch”.

Journal Donnerstag, 14. März 2024 – Wolf Haas, Eigentum

Freitag, 15. März 2024

Nicht wirklich gut geschlafen, nach dem späten Heimkommen auch zu früh aufgewacht, benommen aufgestanden. Ich nutzte die zusätzliche Zeit für Bloggen über das Theaterstück am Vorabend.

Strammer Marsch in die Arbeit, ich wurde von der Milde der Luft überrascht.

Zackiges Arbeiten – na ja, die Zackenspitzen ein wenig durch meine müde Benommenheit abgerundet. Immer wieder hatte ich das Bedürfnis nach einem Gegencheck, ob ich nicht gerade Mist gebaut hatte, immer wieder fiel mein Blick verloren auf den Bildschirm: Was wollte ich hier gerade?

Mittagscappuccino bei Nachbars, danach ging das mit der Konzentration eine Weile besser. Auch die paar Schritte durch fast Sonne hatten mir gut getan.

Mittagessen: Bananen, eingeweichtes Muesli mit Joghurt. Jetzt gesellte sich Kopfweh zur Müdigkeit. Dass es auch mit einer Ibu nicht wegging, ließ mich zusammen mit der Benommenheit eine mindere Migräne vermuten (wenn sie nur so aussieht, geht’s ja noch). Im Verlauf des Nachmittags Konzentrationsfähigkeit nahe Null, es mussten dennoch Dinge weggearbeitet werden, zefix. Aber draußen bemühte sich milde Sonne durch den Wolkenschleier, das war sehr schön.

Den Heimweg ohne Mütze und Handschuhe genoss ich, nach Einkäufen in Balkanbäckerei, Drogeriemarkt und Vollcorner öffnete ich auf dem letzten Stück sogar den Mantel.

Bloß weil ich diese Zierkirsche am Bavariaring schon x Mal fotografiert habe, heißt ja nicht, dass ich sie nicht zum x+1sten Mal fotografieren kann.

Zu Hause ein wenig Yoga-Gymnastik, Brotzeitvorbereitung, dann richtete ich das Abendessen her: Salat aus aromatischem Ernteanteil-Feldsalat, Ofen-Feta, ein schöner alter niederländischer Käse aus Friesland (ganz erstaunlich, wie ganz anders als ein lokaler Bergkäse er schmeckte), Balkan-Fladenbrot. Nachtisch Schokolade.

Im Bett begann ich die nächste Lektüre, diesmal wieder auf Papier und mit frisch geladener Halslampe: Granta 166, Generations.

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Wolf Haas, Eigentum könnte wie der autofiktionale Roman von Oskar Maria Graf auch Das Leben meiner Mutter heißen (beides als “Roman” verkauft – warum schämt sich das deutschsprachige Verlagswesen so sehr, ein Buch mit biografischen Erzählungen nicht so zu nennen?). Wie jede Biografie erzählt diese indirekt Geschichte: Weltgeschichte, Gesellschaftsgeschichte, die Geschichte des Erzählers.
Aber weil dieses Buch Haas geschrieben hat und nicht Graf, ist es natürlich ganz anders – unter anderem viel, viel kürzer.

Das Buch setzt drei Tage vor dem Tod der greisen Mutter ein mit der Überraschung des Ich-Erzählers, dass seine Mutter sagt, es gehe ihr gut. Das hat er bis dahin noch nie von ihr gehört, immer war alles schlimm und schlecht.

Die erzählte Zeit bleibt bei den drei Tagen, nimmt sich noch zwei zusätzliche bis zur Beerdigung. Darin wechselt Haas unmarkiert zwischen seinem eigenen Erleben (Besuch der Mutter im Heim, Spaziergänge ins Dorf und zu dem Haus, in dem er aufgewachsen ist) und den Erzählungen seiner Mutter (auch ohne Markierung klar am mundartlichen Duktus erkennbar und an den immer wieder eingeflochtenen “nit” und “gell”). Er gibt ihre Lebenserinnerungen so wieder, wie sie sie wieder und wieder erzählt hat, offensichtlich ohne eigene Nachrecherche oder Verifizierung, oft sagt sie “weiß ich nicht genau”: Arme Kindheit in Österreich unter vielen Geschwistern, Versuch einer Ausbildung, Unterbrechung durch Krieg, danach Beruf, Arbeit in der Schweiz, Schwangerschaft, Rückkehr ins Dorf – vieles kann sie nicht einordnen, kennt keine Hintergründe. Dadurch bleibt viel offen. Klar zutage kommt der schwierige Charakter dieser Frau, ihr Eigenbrötlertum, ihre Menschenfeindschaft. Sich selbst ordnet Haas als Kind darin kaum ein, lässt die Erzählung die Geschichte seiner Mutter sein.

Es ist der erwachsene Haas um die 60, der in der Echtzeit-Erzählebene sichtbar wird: Dessen Gedanken immer wieder zu der blöden Poetik-Vorlesung zurückkehren, die er noch vorbereiten muss. Der sich in linguistischen Überlegungen verliert, sich fragt, warum er eigentlich Bücher schreibt (Außen- und Innencover der Hardback-Ausgabe geben Hinweise, Wolfgang Tischer hat sie für die Besprechung in seinem Literaturcafé fotografiert), der sich nicht allzu ernst nimmt – eine typisch Haas’sche Stimme.

Das Ergebnis ist ein Büchlein, das Zeit einfängt, Orte und ein paar Menschen darin. Und das mir mal wieder bewiesen hat, dass Typisierung und Einordnung von Menschen immer löchriger werden, wenn man sich mit einer ganz konkreten Biografie beschäftigt.

(Und wie wenig ich bei genauerer Betrachtung das Leben meiner Mutter erzählen könnte.)

§

Markus Beckedahl verabschiedet sich von der Plattform netzpolitik.org, die er vor 20 Jahren gegründet hat – und damit Internetgeschichte geschrieben:
“Danke, netzpolitik.org!”

Schöne Gelegenheit, mal wieder die Geschichte zu erzählen, wie ich vor 14 Jahren in einem Taxi in Österreich saß, es lief Radio, und die Redakteurin führte gerade ein Interview zu irgendeinem Internetthema – mit Markus Beckedahl. Meine erste Reaktion: Hahaha, jetzt müssen sie schon uns zum Internet fragen. (Im Sinne von: uns komische Blogger*innen.) Dann aber die Einsicht: Einen Besseren als Markus hätten sie nicht fragen können, irgendwer in dieser Redaktion kennt sich offensichtlich aus.

§

Auch hier mal ein Gedicht!
“Der Bählauch”.

Journal Mittwoch, 13. März 2024 – Freier Tag mit Schwimmen, Mohnnudeln und dem Horror des hohen Alters in Liebe (Amour) an den Kammerspielen

Donnerstag, 14. März 2024

Sind Sie auch so gespannt, wie ich es zuvor war, was ich wohl mit meinem freien Tag anfangen würde?
Feste Programmpunkte waren lediglich Schwimmen, Mohnnudeln zum Abendessen machen sowie ein Theaterbesuch am Abend.

Ich wachte nach mittelgutem Schlaf von Weckerklingeln auf, denn ich wollte Herrn Kaltmamsell den gewohnten Milchkaffee servieren.

Gebloggt, nach Milchkaffee und Wasser ein wenig Haushaltliches getrieben, eine große Tasse Tee aufgebrüht. Dazu sah ich ausführlich Videoausschnitte der Oscarverleihung an (Dank an Herrn Kimmel fürs Schimpfen über ausufernde Filmlängen), klickte mich durch viele Fotos von Oscarverleihungs-Stylings. Ich sah großartige, schöne Roben, nur wenige Katastrophen – und die schlimmste hatte ich wirklich nicht von Diane Kruger erwartet.
Vielleicht DER zentrale Styling-Tipp:
“Just because you’re physically capable of placing an item onto your corporeal form, it doesn’t mean you SHOULD.”

Neuer Anlass, mich alt zu fühlen: Der Anblick all der alten Hollywoodstars, deren Karrieren ich seit ihrer Jugend im Kino verfolgt habe.

Draußen war es grau und regnerisch, das nahm mir die Lust zu radeln. Raus ins Olympiabad nahm ich also die U-Bahn. Wie erwartet war nicht viel los auf den Bahnen, allerdings geriet ich an unerfahrene Schwimmer, die mühsam zu überholen waren. Meine 3.000 Meter waren nur anfangs durch Schulterschmerzen links getrübt, bald gewöhnte ich mich daran. Auf dem Rückweg zur U-Bahn nieselte es.

Kurz vor der U-Bahn-Station Olympiapark, hinter mir Münchens größter dem Autogott geweihter Tempel.

Frühstück kurz nach eins: Ein wunderschöner Apfel, der nach fast nix schmeckte (gebt mir schrumpelige Lageräpfel, wie sie jetzt Saison haben!), Bagel aus der Gefriere mit Frischkäse und halbgetrockneten Tomaten in Kräuteröl. Dazu Zeitungslektüre. Ich bemerkte echte Bettschwere, legte mich für ein Stündchen Siesta ins Bett.

Danach mehr Lesen auf dem Sofa, nämlich den schmalen Band Eigentum von Wolf Haas aus (mir fällt noch keine Übertragung der Kürze auf das elektronische Medium ein). Herr Kaltmamsell kam aus der Arbeit, erzählte ein wenig.

Internetlesen, ich stellte fest: Oh Gott, die Bärlauchsaison ist auf allen Plattformen ausgebrochen. Dieses stinkige Grünzeug (beleidigen Sie mir bitte nicht den guten Knoblauch mit Vergleichen) hat sich mit einer Penetranz in der saisonalen Kulinarik ausgebreitet, die nicht mal der Spargel je geschafft hat. In welche bislang unbekannte Territorien wird er sich dieses Jahr bohren? Bärlauch Cinnamon Rolls?
Rhabarber mag ich ja auch nicht, aber der verfolgt mich nicht jedes Jahr wochenlang durch alle Kanäle und Speisekarten.

Eine Runde Yoga-Gymnastik, meine linke Schulter schmerzte mehr als vor dem Schwimmen.

Zum frühen Abendessen (weil Theater) gab es nochmal Mohnnudeln nach dem Rezept im Standard, aber diesmal machte ich sie – problemlos und in 75 Minuten ab Einschalten des Topfs mit Kartoffeln auf dem Tisch.

In leichtem Regen spazierte ich zu den Münchner Kammerspielen, auf dem Programm stand Liebe (Amour) nach dem Film von Michael Haneke.

Komplett ohne Jugendstil: Das Klo der Kammerspiele.

Der Zuschauerraum nichtmal halb gefüllt, dennoch wartete ich wieder bis kurz vor Vorstellungsbeginn, bis ich mich auf meinen Außenplatz setzte, denn ein Naturgesetz – oder Wahrnehmungsverzerrung – sorgt dafür, dass die Inhaber von Mittelplatzkarten immer als letzte eintreffen. So auch gestern. Und dann sah ich die Geschichte aus Hanekes Film, nur ohne die Möglichkeiten des Kinos (ich hatte ihn seinerzeit in den Münchner City-Kinos erwischt, im Gegensatz zu vielen anderen Kinobesuchen lebhaft in Erinnerung, weil mich während der Vorstellung eine Migräne angefallen hatte – zum ersten Mal bei Tag).

Nach dem eben abgeschlossenen Haas-Buch Eigentum und kürzlich dem Theaterstück Dankbarkeiten jetzt also ein weiteres Kunstwerk, das die letzte Lebensphase des Menschen in der westeuropäischen Gegenwart thematisierte, nun ist aber für eine Weile genug.

Zunächst saß ich eher ratlos in dieser Inszenierung, ich sah nichts, was die Filmversion bereicherte. Formal schon: Liebe (Amour) ergänzte Hanekes Filmstoff durch eine Gruppe echter sehr alter Menschen, die an einigen Stellen Rollen vertraten und in einem längeren Teil vor der Pause auf Stühlen am Bühnenrand saßen, neben sich die Projektion von Bildern aus ihrem Leben, einige erzählten von ihren Alterserscheinungen.

Erst auf dem Weg nach Hause (immer noch Regen) begann ich zu greifen, was mein Unbehagen verursachte, gerade im Vergleich zur Filmversion, zum Haas-Buch und zu Dankbarkeiten: Das Kammerspiel-Stück dreht sich nicht um Charaktere, Biografien, Persönlichkeiten, sondern einzig um Gebrechlichkeit im hohen Alter, um Körperlichkeiten. Es zeigte nicht Individuen, sondern Typen. Das fand ich nicht gut. Wir erfahren nahezu nichts darüber, welche Menschen Anne und Georges (gespielt von André Jung) sind – das wurde in Hanekes Film auch nicht direkt klar, aber man lernte die beiden zumindest über ihre Wohnung kennen, über die Dinge, die dort standen. Doch das karge und architektonische Bühnenbild (Muriel Gerstner), auf das ab der Hälfte immer mehr Graberde gehäuft wurde, reduzierte sie auf ihre Funktion: Alter französischer Mann pflegt seine alte Frau nach Schlaganfall.

Unterstrichen wurde das Typen-Spiel durch die Besetzung der Rolle Annes mit mehreren Personen: Katharina Bach spielte sie, wenn sie sprach (sie spielte auch die Tochter der beiden), außerdem wurde sie mal von Joel Small, mal von einem kleinen Mädchen, mal von jemandem aus der Gruppe alter Laien dargestellt – eben kein Individuum, sondern der Platzhalter “alte pflegebedürftige Frau”.

Thematisiert wurden Pflegenotstand und Sterbehilfe, der Teil mit den echten alten Menschen wägte ab, wie individuell persönlicher Lebenswille ist – doch auch hier lernte ich einzelne Persönlichkeiten eher indirekt kennen durch ihr echtes Sprechen, ihren unterschiedlichen Kleidungsstil, ihren rücksichtsvollen und zugewandten Umgang miteinander, nicht durch das Stück. Über allem lag die eindringliche Botschaft: Wir werden alle sterben, irgendwann, echt ehrlich wirklich! Und der letzte Abschnitt davor ist entsetzlich für alle Beteiligten.

Pause mit Jugendstil.

Im Vergleich zu dieser Horror-Show konnte ich mit Dankbarkeiten nach Delphine de Vigan mehr anfangen: Neben dem Verfall einer alten Frau hatte ich hier auch die Frau kennengelernt, das Geflecht an menschlichen Beziehungen und Emotionen, in dem sie lebte, dass sie Pralinen liebte. In Wolf Haas Eigentum wiederum fühlt sich die greise Mutter kurz vor ihrem Tod zum ersten Mal überhaupt gut und nicht verbittert. Doch von Anne weiß ich nach dem gestrigen Abend über ihre immer schwerer werdenden Gebrechen hinaus nicht mehr, als dass sie mal Klavier unterrichtete. Nur an wenigen Stellen gab es überhaupt eine Interaktion mit Georges. Alte Menschen bestehen doch nicht nur aus ihrem Alter und ihrer Hilfsbedürftigkeit?

§

Wenn ich zum Ausgleich Heiteres brauche, reiche ich es auch an Sie weiter.
Eine der lustigsten und souveränsten Reden, die ich je eine Tochter auf ihren Vater haben halten sehen: Die Laudatio von Zoë Kravitz für Lenny Kravitz, als er seinen Stern am Hollywood Walk of Fame bekommt.

Journal Sonntag, 10. März 2024 – Erholungssonntag

Montag, 11. März 2024

Gut geschlafen, aber nicht so lange, dass es wirklich gereicht hätte. Dann stand ich halt schon um halb acht auf, ich hatte ja die Aussicht auf Nachholschlaf per Siesta.

Erst ein wenig Kücheräumen, bevor es Milchkaffee gab. Ich fühlte mich leicht benommen, Mischung aus Folge von Alkohol, Schlafmangel und Party-Kater.

Bloggen in aller Ruhe, Teetrinken, Mani- und Pediküre. Draußen gemischter Himmel und milde Temperaturen. Erst gegen elf war ich fertig für eine Laufrunde, auf die ich mich sehr freute.

Ich nahm eine Tram Richtung Tivoli, stieg aber schon an der Paradiesstraße aus und lief nach Norden. Schöne Anblicke, der Frühling steht gerade in der Phase blühender Büsche, erster grüner Schleier.

Ein gutes Stück vorm Föhringer Ring und seiner Brückenerneuerungsbaustelle stand ich überraschenderweise wieder vor Sperrungen, auf beiden Seiten der Isar ging es wie schon im Sommer nicht weiter. Ich folgte eine Weile der Umleitung für den Radverkehr, musste trotzdem Schleifen drehen, um auf meine anderthalb Stunden zu kommen – fühlte sich bescheuert an.

Interessante Konstruktion: Einer der vielen in den vergangenen Monaten gestürzten Bäume (Schneebruch, Stürme) wurde mit großen Steinen festgehalten. Mal sehen, was das bewirkt.

Die Schlüsselblumen sind früh dran.

Abschließend kaufte ich noch unterm Sendlinger Tor Frühstückssemmeln.

Die gab es gegen zwei (nee, Rischart-Semmeln sind wirklich nicht meine liebsten), außerdem zwei weiche Eier, eine Birne. Davon wurde ich wie erhofft bettschwer, ich legte mich zu einer Siesta ins Bett und schlief tief.

Den restlichen Nachmittag verbrachte ich mit Lesen: Wochenend-Süddeutsche, Roman. Ich hatte Lust auf eine Runde Yoga-Gymnastik, also machte ich das (ich spiele nochmal das 30-Tage-Programm von Adriene für dieses Jahr durch, jetzt aber jede Folge nur einmal und mit Überspringen der reinen Schnauf-Einheiten).

Das Nachtmahl bestand aus herrlichen Resten vom Vorabend: drei verschiedene Currys, Zitronen-Mousse war auch noch da. Selbst Schokolade passte noch hinterher.

Früh ins Bett, ich las Naomi Alderman, The Future aus.

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Andrea Diener, die wir ja als Bloggerin der ersten Stunde kennen, erzählt in der FAZ von ihrer Street Photography:
“Von Jägern und Anglern”.

Journal Samstag, 9. März 2024 – Strahlender München-Tag mit Besuch aus Oldenburg

Sonntag, 10. März 2024

Beim Aufwachen um kurz nach sechs versuchte ich den Schlaf durch Herablassen des Rollladens vorm Schlafzimmerfenster zu verlängern, klappte aber nicht ganz.

Auch Jahreslauf: Ich muss den Rollladen im Wohnzimmer immer weniger weit herablassen, damit die Sonne mich nicht blendet – sie steht immer steiler oben. Im tiefsten Winter muss er fast ganz runter. (Das sind übrigens nicht etwa schmutzige Fenster: Das ist aktiver Vogelschutz.)

Der herrliche Sonnenschein kam grad recht, denn der Besuch aus Oldenburg wollte spazieren: Die Hälfte des Besuchs hatte einige Jahre in München gelebt.

Herr Kaltmamsell und ich bekamen friesischen Käse und brabanter Butter als Geschenke, große Freude. Nach Wohnunggucken und erstem Kuscheln und Updaten brachen wir zu dritt auf: Herr Kaltmamsell musste arbeiten, übernahm aber die Zubereitung des Abendessens.

Der Besuch wollte aus persönlicher Gerschichte vor allem Haidhausen gucken, wir fuhren vom Marienplatz mit der S-Bahn zum Ostbahnhof. Von dort aus mäanderten wir durch Haidhausen, guckten in Läden in der Weißenburger Straße, blieben sehr lang hängen im winzig-verwinkelten Küchenbedarfsladen in der Schloßstraße gegenüber vom ehemaligen Brause- und Wannenbad. Und wir
erzählten einander unsere Haidhausen-Geschichten, hier hatte ich ja in meinen ersten vier Münchner Jahren in zwei PR-Agenturen gearbeitet.

Am Wiener Platz machten wir eine kleine Kaffee-, Kuchen- und Wasserpause, der Markt wimmelte, die Sitzplätze in der Sonne wurden genutzt. Auch wir hatten nach und nach Knöpfe und Reißverschlüsse unserer Jacken geöffnet, die Schals gelockert. Durch die Grünanlagen an der Isar schlenderten und guckten (Eichhörnchen! Fische!) wir zur Luitpoldbrücke, dort Slackliner.

Über die Eisbachwelle gingen wir unter recht vielen Menschen im Englischen Garten zum Biergarten am Chinesischen Turm – dort war deutlich mehr los, als ich prognostiziert hatte. Besuch trank Bier, ich frühstückte Breze.

Weiteres Spazieren über Hofgarten zur Theatinerkirche, dort Innenbesichtigung. Eine Besichtigung zu der ich drängte: Die einzige Spatzen-Population hinterm Rathaus. Noch ein Einkaufseinkehren beim Radspieler (so viele schöne Dinge!), dann ging der Besuch ins Hotel zum Ausruhen, ich nach Hause zur Vorbereitung der Abendessen-Peripherie.

Herr Kaltmamsell hatte gekocht: Pav Bhaji, Aloo Gobi, Butter Chickpeas, mit Beilagen (Reis, Limetten, Korianderblätter, gehackte Zwiebel, gekauftes Auberginen-Chutney, in Butter angebratene Milchbrötchen). Zum Aperitif gab’s Riesling-Sekt, als Wein zu den eher milden Currys hatte ich den baskischen Txakoli Gorrondona ausgesucht, der gut passte. Nachtisch Zitronencreme mit karamlisierten, gebratenen Zitronenscheiben – an Letzteren muss ich noch arbeiten.

Vor allem aber viel Erzählen über Leben und Veränderungen – nach dreieinhalb Jahren seit unserem letzten ausführlichen Austausch war viel aufzuholen (das meiste gut, alles daran interessant).

Abschied mit heftigem Ziehen am Herzen. Nicht weit nach Mitternacht kruschte und räumte ich noch ein wenig, war nicht mal sehr müde.


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