Archiv für Dezember 2016

Bücher 2016

Samstag, 31. Dezember 2016

* markiert meine Empfehlungen
() In Klammern gesetzt habe ich aktives Abraten; ganz gelesen habe ich diese Bücher meist nur, weil ich sie in meinem kleinen Lesekreis besprechen wollte.
Unmarkiert sind Bücher, die mir genug zum freiwilligen Auslesen gefielen.

1 – Mary Beard, SPQR. A History of Ancient Rome*
Habe ich hier beschwärmt.

2 – Joscha Sauer, Nichtweihnachten 2.0

3 – Richard Yates, Cold Spring Habor
Familienleben auf Long Island in den 1940ern – erinnerte mich in bester Weise an Jane Austen: Charakterisierung durch innere Monologe, eine alberne Mutter, die nichts kapiert, die Unausweichlichkeit von Ehe und Fortpflanzung, das Suchen nach dem Platz in der Gesellschaft, die nur winzigen Entscheidungsfreiheiten, der formalisierte gesellschaftliche Umgang, der schlimme Probleme unter den Teppich kehrt, Selbstbetrug als Lebenserhaltungsmaßnahme. Ich mochte die scheinbar nüchterne Sprache, mit der Yates den Figuren Raum zur Entfaltung gibt, die fast tragische Unausweichlichkeit der zwischenmenschlichen Mechanismen in den frühen 40ern an der amerikanischen Ostküste.

4 – Jenny Lawson, Furiously Happy

5 – Jane Gardam, The Man in the Wooden Hat*
Wieder ganz wundervoll. Der Nachfolgeband von Old Filth erzählt die Geschichte seiner Frau Betty, wieder in Skizzen von sachlich bis poetisch, die sich zu einem Ganzen verbinden. Diesmal erfahren wir mehr über die Kronkolonie Hongkong, außerdem spielen Freundschaften und Loyalität eine große Rolle.

6 – Patricia Highsmith, The Price of Salt*
Die Liebesgeschichte zweier sehr ungleicher Frauen in den späten 1940ern in New York. Die Perspektive ist die der sehr jungen Therese, einer kleinen Kaufhausangestellten mit dem Traum, Bühnenbildnerin zu werden. Sie verliebt sich in eine deutlich ältere, elegante Kundin des Kaufhauses. Es entwickelt sich eine Beziehung, die nicht nur wegen der gesellschaftlichen Umstände, in der es diese Art von Liebe nicht gibt, ziemlich kompliziert ist. Neben der Schilderung der menschlichen Seite gefiel mir der Zeithintergrund, den ich durch die Geschichte kennenlernte.

7 – John Williams, Stoner*
Eine amerikanische university novel von 1965, die mir in Blogkommentaren empfohlen worden war – zu Recht. Die Hauptfigur, der Literaturwissenschaftler William Stoner, wird ganz am Anfang mit einem kurzen Abriss seiner akademischen Karriere eingeführt: Studienbeginn an der Universität von Missouri, Promotion, als Dozent nie Karriere gemacht, kaum Spuren bei den Studierenden hinterlassen. Die ausführliche Version erzählt dann von einem doch recht besonderen Menschen aus sehr einfachen Verhältnissen, der sein Leben nie richtig in die Hand genommen hat, nur in der Forschung und in einer Freundschaft ganz aufging. Formal unauffällig schildert der Roman Stoners Wahl einer Partnerin, die ihm bald mit vielen Mitteln das Leben zur Hölle macht, die ruhige, tiefe Liebe zu seiner Tochter, die Lebensfeindschaft mit dem Leiter des Lehrstuhls, an dem er arbeitet – alles vor dem zeithistorischen Hintergrund zweier Weltkriege. Sehr schnell schafft die Geschichte eine Identifikation mit dieser einsamen Figur, vor allem wenn man Stoners Loyalität und die Anziehungskraft einer akademischen Umgebung nachvollziehen kann. Und wie Stoner frage ich mich seit der Lektüre, wie sein Leben verlaufen wäre, hätte er energisch Ansprüche erhoben – oder auch nur für seine Tochter gekämpft.

8 – Granta 134, No Man’s Land

9 – Isabel Bogdan, Der Pfau

10 – Rachel Roddy, Five Quarters*
Ich hatte sie sehr gerne gelesen, die Geschichte der nicht mehr richtig jungen Britin, die – eigentlich auf dem Weg nach Sizilien – in Rom hängen bleibt. Dort isst und kocht. Das Buch kommt als Kochbuch daher, besteht zeittypisch aber hauptsächlich aus sehr persönlichen Geschichten übers Essen und Kochen – wie Rachels Blog ja auch. Große Rollen spielen darin das Stadtviertel Testaccio, in dem Rachel wohnt, ihr Partner Vincenzo und der dreijährige Sohn, der für die Niedlichkeit im Gesamtbild zuständig ist, allerdings auch als Referenz für die Qualität von Gerichten und Cafés herangezogen wird. Die Rezepte gefielen mir, alle zeichnen sich durch eine geringe Anzahl von Zutaten und (scheinbar?) simple Zubereitung aus. Die Verbindung von italienischer und englischer Kochtradition kommt meinen persönlichen Vorlieben ohnehin entgegen. Ich mochte auch Rachels Beschreibung, wie sie gewohnte einfache Handgriffe in der Küche neu lernte. Das alles allerdings in einer Umgebung, die viele Klischeevorstellungen von italienischer Alltagsküche erfüllt (die Nachbarinnen, aus deren Küchen es ab 11 Uhr nach Sofritto duftet), aber ohne auch nur eine Andeutung, dass diese alltäglich Koch- und Esskultur in Rom (und ganz Italien) seit vielen Jahren verschwindet.

(11 – Tim O’Brien, July, July)
Ich mochte das Buch nicht, die Figuren und Lebensgeschichten kamen mir vor wie stereotype Versatzstücke aus Hollywoodfilmen, nicht wie echte Menschen. Das wurde nicht dadurch gerettet, dass sich 1969 und 2000 kapitelweise abwechseln und zum Schluss nochmal ganz große nicht-realistische Erzählgeschütze aufgefahren werden. Das letzte Drittel hatte ich eher überblätternd gelesen.

12 – Helen Macdonald, H is for Hawk*
Ein wirklich besonderes Buch: Helen Macdonald schreibt ihre persönliche Geschichte mit der Falknerei auf. Anlass ist der Tod ihres Vaters, doch in sehr persönlicher, gleichzeitig nüchterner Weise erzählt sie ihre lebenslange Verbindung mit dieser alten Kunst. Es taucht das kleine Mädchen auf, das sich in Bücher über Falknerei vergräbt, die Jugendliche, die unter professioneller Aufsicht die ersten Falken trainiert, der Kauf und das Zähmen eines Habichts nach dem Tod des Vaters. Doch der röteste Faden ist das Buch The Goshawk von T.H. White: Helen hat es als Achtjährige entdeckt und war beim ersten Lesen empört – T.H. White macht alles falsch im Umgang mit seinem Habicht. Jetzt, als Erwachsene, vollzieht sie die Handlung des Buches vor dem Hintergrund von Whites Biografie nach, sieht sie in mancher Hinsicht als Parallele zu ihrem eigenen Umgang mit ihrem Habicht Mabel.
Ich habe eine Menge über die Falknerei gelernt, ohne dass im Buch jemals doziert würde. Ich habe eine sperrige Persönlichkeit kennengelernt und mich an den ungewöhnlichen Anblick eines Habichts in ihrer Wohnzimmerecke gewöhnt, an den noch ungewöhnlicheren Anblick der jungen Frau, die in Cambridge mit ihrem Habicht auf dem Falknerhandschuh spazieren geht. Auch das Buch ist sperrig: Die Sprache dient sich nicht an, der Verlauf der Erzählung entzieht sich jeder Gefälligkeit – ist aber gleichzeitig dicht gewoben und struktuiert.

(13 – Lydie Salvayre, Hanna van Laak (Übers.), Weine nicht)
Der Spanischer Bürgerkrieg als Hintergrund hatte mich zum Kauf gebracht, doch zu meiner Enttäuschung wird genau dieses Thema belehrend in Zwischenabsätzen explizit erklärt. Wie diese Zeit spanische Frauenbiografien beeinflusste, habe ich schon in erheblich höherer literarischer Qualität gelesen. Ich empfehle statt dessen Ana No von Agustín Gómez Arcos oder Das gefrorene Herz von Almudena Grandes.

14 – Granta 135, New Irish Writing*

15 – Jane Gardam, Last Friends*
Auch den dritten Teil der Trilogie las ich gerne, in dem ich Überraschendes über den lebenslangen Widersacher von Old Filth erfuhr, über Terry Veneering.

(16 – Heinrich Steinfest, Der Allesforscher)
So ein Schmarrn. Nach gutem Anfang verfranst sich der Roman in einer Beliebigkeit der Handlung, die sich explizit über Vorbilder wie John Irving definiert (träum weiter, Herr Steinfest), der Erzähler nervt mit seinem belehrenden Tonfall, die Szenarien und Figuren sind statt interessant einfach nur Versatzstücke aus Klischees. Es fehlt an schlichter Handwerkskunst: Zum Beispiel ist das personale Auden-Kapitel im selben Duktus und Tonfall erzählt wie der Rest des Buchs aus Ich-Perspektive – ich habe den Verdacht, dass der Autor nur einen kann.

17 – Craig Taylor, Return to Akenfield*
Es ist höchst aufschlussreich, was Taylor 40 Jahre nach der Veröffentlichung von Ronald Blythes Akenfield in derselben Gegend herausfindet.

18 – Vladimir Nabokov, Nabokov’s Dozen

19 – Terry Pratchett, The fifth elephant*
Mit seinen Romanen über die Nightwatch hat mich Pratchett endlich doch erwischt. Immer wieder musste ich laut auflachen, weil er sprachlich oder durch Wendungen in der Handlung meine Leseerwartungen konterkarierte.

20 – Kurt Busiek’s Astro City*
Hatte mir der Superheldencomicexperte herausgelegt, mit dem ich zusammenlebe – und es gefiel mir sehr gut. Es wird ein eigenes Superheldenuniversum erfunden, das sich an die bekannten Superheldenuniversen anlehnt, doch die einzelnen Geschichten konzentrieren sich auf die menschliche Seite einzelner Figuren – der Helden und Heldinnen oder von Geretteten.

21 – Donna Tartt, The Secret History*
Habe ich hier ausführlich gesprochen.

22 – Henry James, What Maisie knew

23 – Bov Bjerg, Die Modernisierung meiner Mutter*
Die Geschichten gefielen mir sehr; da sie für Lesebühnenauftritte geschrieben waren, hatte ich Launigkeit befürchtet. Doch obwohl die Geschichten oft lustig sind, fehlt ihnen jede Launigkeit: Komisch sind die beschriebenen Inhalte, die Bov beobachtet. Fast alle Geschichten leben von der Dörflichkeit und Provinzialiät, in der sie spielen – möglicherweise ist aber gerade diese nur aus der Warte der Großstadt erkennbar. Blick und Menschlichkeit erinnerten mich mehrfach an Hanns Dieter Hüsch, dazu kommt aber bei Bov die Reflexion dieses Blicks; ich fürchte, wir können nicht anders, wir bestehen aus purer Befangenheit.
Meine Lieblingsgeschichte ist „Im Kreisel“. Zum einen als Metapher für genau diese Befangenheit, zum anderen als beste Schilderung gesellschaftlicher Mechaniken anhand eben dieser Kreisverkehre, wie sie in den vergangenen 20 (30?) Jahren vor Dörfern und Kleinstädten aufkamen.

24 – Wilkie Collins, The Moonstone

25 – Bachtyar Ali, Der letzte Granatapfel*
In dem Roman erzählt Muzafari Subhdam, ein einst hochrangiger Peschmerga, nach 21 Jahren Einzelhaft in der Wüste befreit, seine Geschichte – und die der Suche nach seinem Sohn. Auf der Suche erzählen ihm wiederum Menschen Stück für Stück, was in den 21 Jahren seiner Abwesenheit geschehen ist. Durch diese Episoden entfaltet sich die ganze menschliche und politische Auswegslosigkeit der Lage im kurdischen Irak – wenn nicht sogar im gesamten Nahen Osten.
Das manchmal formelhaften Erzählens enthält oft Redundanzen, die toxic masculinity der Handlung kann abstoßen, die sowohl den Hintergrund des kriegerischen Gemetzels in den kurdischen Gebieten Iraks durchtränkt als auch den ausschließlich männlich geprägten Vordergrund, in dem es nur Freund oder Feind gibt, Schwarz oder Weiß, und in dem die Männer einander bei der nichtigsten Gereiztheit grausame Tode an den Hals wünschen. Frauen tauchen nur als mystische Gestalt oder Kindsausträgerin auf.
Dennoch war ich fasziniert von der ganz ungewohnten Erzählweise, in der die Figuren nicht psychologisch motiviert sind, sondern durch mythische Topoi – die dann in formelhaft variierten Naturbildern geschildert werden. Und ich sah in den drei Saryasi drei Seiten der kriegerischen Auseinandersetzung, mit dem ersten Saryasi, dem “Marschall” als einzige politisch vernünftige Gestalt. Vielschichtig ist der Roman auf jeden Fall.

26 – Han Kang, Deborah Smith (Übers.), The Vegetarian*
Hier ausführlich gesprochen.

27 – Granta 136, Legacies of love

28 – Stevan Paul, Der große Glander
Habe ich hier vorgestellt.

29 – Fred Vargas, Tobias Scheffel (Übers.), Fliehe weit und schnell*
Dieser Krimi um Gerüchte über eine mögliche Rückkehr der Pest nach Paris versöhnte mich wieder mit Fred Vargas.

30 – Terry Pratchett, Night Watch*

31 – Kazuo Ishiguro, The buried giant*
Einer der besseren Ishiguros (von denen davor war ich enttäuscht gewesen). Vage in der Zeit nach Artus angesiedelt begleiten wir ein altes Ehepaar („Britons“) auf ihrem Weg von ihrer dörflichen Siedlung zu… nun, sie haben beschlossen zu ihrem Sohn, der irgendwo anders ist. Doch sie wollen auch herausfinden, wie es kommt, dass sie und mehr noch ihre Umwelt vergangene Geschehnisse zu vergessen scheinen, selbst wenn es sich um das zeitweilige Verschwinden eines kleinen Mädchens vor wenigen Wochen handelt. Als wenn sich ein Dunst („mist“) auf ihre Erinnerungen gelegt hätte. Es entspinnt sich eine Geschichte um Saxons, Artus’ Erbe, Oger und andere Monster, Drachen, Aberglauben, Krieger. Der alte Mann hat möglicherweise ein bedeutenderes Vorleben, als er es erinnert, und die Drachin eine Funktion für den brüchigen Frieden im Land, die man nicht vermutet hätte.
Die Geschichte gefiel mir gut und überraschte mich immer wieder, auch wenn sie Längen hatte. Ein wenig enttäuscht war ich von viel Informationsvermittlung durch telling statt durch Handlung – gerade wo Ishiguro in An artist of the floating world und Remains of the day bewiesen hat, wie meisterlich er showing sogar als Gegenteil des im telling Behaupteten kann.

32 – Shirley Jackson, The Lottery

33 – Otfried Preußler, Krabat*
Der Roman gefiel mir wieder ausgesprochen gut, auch aus der analytischeren Erwachsenensicht. Preußler vermischt archaische Sagenelemente (Teufel, Seele verkaufen, Hexer, nur eine einzige weibliche Figur) mit historischen Legenden (Nordischer Krieg) und legt darüber eine moderne Figurenpsychologie. Ich erinnerte mich gut, wie gefesselt ich als Teenager – ich muss bei der Erstlektüre 14 gewesen sein – von der Düsternis der Geschichte war, von den Naturbeschreibungen, der Plackerei in der Mühle, von der Grausamkeit des Müllers. Und von der detailreichen Beschreibung der Mahlzeiten. Die Märchenhaftigkeit wurde in meiner Wahrnehmung unterstrichen von den vielen seltsamen, unbekannten Wörtern; einige aus der Müllerei sind mir bis heute fremd. Die reine Männerwelt hat mich damals sicher angezogen: Es geht um körperliche und geistige Kraft, um handwerkliche Fertigkeiten, Freundschaften bis über den Tod hinaus – das alles schätzte ich schon als junges Mädchen. Dagegen ist die Liebesgeschichte blass und rein funktional, Mädchen haben keine eigenen Ziele, sind halt für die Liebe und fürs Erlösen der Männer da – langweilig.
Bei der heutigen Lektüre fiel mir in der Geschichte das Gegenüberstellen von irdischer Anstrengung und dem Preis der Abkürzung durch Hokuspokus auf. Die Müllerburschen lernen ja wirklich ihr Handwerk, der Austausch eines Mühlrads wird ein ganzes Kapitel lang beschrieben. Die Metaphysik der schwarzen Kunst, die in dieser speziellen Mühle dazu kommt, dient in erster Linie dazu, Macht zu bekommen, sich über andere Menschen zu erheben.

34 – Christopher Robinson and Gavin Kovite, War of the Encyclopaedists*
Hier ausführlich besprochen.

35 – Margarete Stokowski, Untenrum frei

(36 – Ben Lerner, Leaving the Atocha station)
Nur ausgelesen, weil es so dünn ist, sonst hätte ich nach spätestens 100 Seiten aufgehört. Der Ich-Erzähler interessierte mich massiv gar nicht. Dass er ein Depp sein soll, ist schnell klar, doch er ist halt eine Sorte Depp, die mich langweilt. Kindisch, narzistisch, ohne interessante Beobachtungen und Reflexionen, nicht mal den Ort Madrid genoss ich (wie kann man dem Retiro so wenig Atmosphäre abgewinnen?).
Außerdem habe ich nach July, July, The Secret History, War of the Encyclopaedists und diesem Buch erst mal für lange Zeit genug von Drogengeschichten. Sie dominieren in Leaving the Atocha station die Handlung völlig (Kauf, bei wem anders abgreifen, Konsum, Bewusstlosigkeit, Upper, Downer, Analyse der Qualität, Kotzen, Panik weil daheim vergessen, überrascht feststellen, dass es heute auch ohne geht, nächster Konsum etc. at inf.), ohne irgendetwas dazu beizutragen.

37 – Granta 137, Autumn 2016

38 – Margaret Atwood, The edible woman*

39 – J.L. Carr, A month in the country*
Nachtrag 11.1.2017: Der dünne Roman von 1980 erzählt mit der Stimme der Hauptfigur Tom Birkin von einem Restaurator, der kurz nach dem 1. Weltkrieg in der Kirche des englischen Dorfs Oxgodby ein Jahrhunderte altes Wandgemälde freilegen soll. Tom ist von schrecklichen Kriegserlebnissen traumatisiert, außerdem hat ihn gerade (mal wieder) seine Frau sitzen gelassen. Vor der Kirche sucht ein Archäologe für die selbe Auftraggeberin nach einem Grab, auch er ist frisch aus dem Militärdienst entlassen. Mit wenigen Informationen eröffnet Carr immer wieder Welten, einen Sommer lang lernen wir die Leute im Dorf kennen, die Landschaft, die Kirchengemeinde und sehr indirekt auch den Hintergrund der Protagonisten. Den Spannungsbogen der Geschichte spannt die Freilegung des Wandgemäldes: Die Erzählerstimme lässt uns teilhaben an Toms Analysen von Farben und Werkstoffen und an den Schlüssen, die er anhand der Ergebnisse über die Entstehung des Gemäldes zieht. Mir gefiel der Roman sehr gut – und ich war erstaunt, wie viel in gerade mal 130 Seiten passt.

40 – Evan S. Connell, Mrs Bridge*
Scheinbar harmlose Vignetten aus dem US-amerikanischen Suburbia der 50er, ausgesprochen trostlos. Die titelgebende Mrs Bridge ist völlig verloren in ihrem Wohlstand, ohne eigenes Leben, ohne eigene Fertigkeiten. Das Schlussbild des letzten Kapitels wird mich noch verfolgen.

41 – Zadie Smith, Swing Time*
Die Erzählerin und ihre Freundin Tracy wachsen in Londoner Wohnblöcken auf, sie lernen einander als Kinder beim Tanzunterricht kennen. Die Freundschaft dieser beiden Mädchen, dann Frauen, zieht sich als roter Faden durch die vielschichtige Geschichte des Romans. Smith erzählt auch in diesem Roman ein sehr buntes Leben, allerdings ein wenig geradliniger und weniger anstrengend dicht als NW. Wieder sehen wir die Welt aus der Perspektive von Menschen, die durch ihre Herkunft aus Migrantenfamilien und ihre Hautfarbe mit deutlich weniger Selbstverständlichkeiten leben als weiße, schon immer vor Ort verwurzelte. Die Geschichte nimmt uns zudem in den Senegal und in die feinen Mechanismen des dortigen Alltags inklusive den Auswirkungen westlicher Wohltätigkeit. Eine weitere, für mich völlige fremde Welt: Das Berufsleben in der Entourage von Superstars. Schön und organisch eingewoben ist das Thema Tanz: Die Erzählerin, deren Namen wir nie erfahren, interessiert sich von klein auf für die Hollywood-Musicals der 30er bis 50er-Jahre (der Titel des Buchs bedient sich beim Titel eines Musicals mit Fred Astaire und Ginger Rogers), und so erfahren wir Einiges über die Herkunft und die Entwicklung dieses Tanzstils. Dazu kommen Smiths sprachliche Meisterschaft und ihr Humor (ein Kebapladen, in dem die Erzählerin arbeitet, guckt multinational ein Wimbledon-Match, und ich hatte Tränen in den Augen vor Lachen) – große Empfehlung.

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https://youtu.be/mxPgplMujzQ

(Ein einziger verdammter Schnitt.)

Jahresrückblick 2016

Freitag, 30. Dezember 2016

Zugenommen oder abgenommen?
Bin wieder so wie vor einem Jahr, nur im Spätsommer saß die Kleidung ein paar Wochen lang lockerer.

Haare länger oder kürzer?
Kürzer.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Gleich.

Mehr bewegt oder weniger?
Wirklich sportlich vermutlich weniger (ich habe immer noch keinen mit meinen Arbeitszeiten kompatiblen Sportrhythmus gefunden), im Jahresschnitt vielleicht durch die beiden Wanderurlaube aufgewogen.

Mehr Kohle oder weniger.
Mehr, weil ich zwölf Monate in einem besser bezahlten Job gearbeitet habe, 2015 nur sechs.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Mehr, das Geld sitzt wegen oben wieder lockerer: Ich bin wieder in der luxuriösen Lage, den alltäglichen Lebensmittelbedarf einfach im bequemst gelegenen Laden oder dem mit der bestschmeckenden Auswahl decken zu können.

Der hirnrissigste Plan?
Wirklich in jeder Situation, in der es besser wäre, die Klappe halten zu können.

Die gefährlichste Unternehmung?
Ich lebe in meiner ungefährlichen Welt ein so ungefährliches Leben, dass ich die Gefahr schon aktiv provozieren müsste – und dazu drängt es mich nicht.

Die teuerste Anschaffung?
Ein großes Stück Gärtnerei.

Das leckerste Essen?
Im Sommer in der Berliner Cordobar.

Das beeindruckenste Buch?
Helen Macdonald, H is for Hawk.

Das enttäuschendste Buch?
Lydie Salvayre, Hanna van Laak (Übers.), Weine nicht (besonders enttäuschend, weil ich mich besonders darauf gefreut hatte).

Der ergreifendste Film?
Room

Die beste Musik?
Durch die vielen Todesfälle berühmter Musiker habe ich mich mit deren Musik befasst – aber ich höre immer noch so wenig, dass es dieses Jahr nicht für einen Liebling reicht.

Das beste Theater?

Die meiste Zeit verbracht mit…?
… nur nicht drüber nachdenken.

Die schönste Zeit verbracht mit…?
Wandern.

Vorherrschendes Gefühl 2015?
Dass mir schon wieder der Boden unter den Berufsfüßen weggezogen wurde, auf mehrfache Weise. Noch bin ich im freien Fall und weiß nicht, wo ich mich festhalten soll, von Hochziehen ganz zu schweigen. Ich warte jeden Moment auf den Aufprall.

2016 zum ersten Mal getan?
Wanderurlaub gemacht.
Land gekauft (innerhalb einer Genossenschaft, aber immerhin).
Die Bank gewechselt.
An einer Bürgerversammlung teilgenommen.

2016 nach langer Zeit wieder getan?
Mich um meine Eltern gesorgt.

3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Berufsding 1.
Berufsding 2.
Berufsding 3.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Das Fehlen eines Archivs ist wirklich schlimm.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Klappe halten.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Unerschütterliche Zuwendung.

2016 war mit 1 Wort…?
Fassungslosigkeiten.

Vorsätze für 2017?
Durchhalten.
Mir etwas einfallen lassen.

Journal Donnerstag, 29. Dezember 2016 – Mallorca, Ausflug nach Sóller

Freitag, 30. Dezember 2016

Gestern war Ausflugtag. Ich hatte sogar den Wecker gestellt (also die Weckfunktion des Smartphones – das versteht sich heutzutage von selbst, oder?), denn wir wollten den 10-Uhr-Bus vom Bahnhof in Palma nach Sóller nehmen. Dazu spazierten wir in ziemlicher Kälte durch die erwachende Stadt, ich sah überraschend viele Radler (mein Spanienbild ist halt zu großen Teilen in den 70ern und 80ern stehen geblieben). Und Windmühlen an überraschenden Orten.

In 20 Busminuten (und für nur 3,20 Euro pro Person) erst durch Gewerbegebiet, dann durch Orangen- und Olivenplantagen, dann durch den Tunnel waren wir in Sóller; mit uns fuhren vor allem andere Touristen, einige davon in Wanderausrüstung.

Eigentlich naheliegend, dass es hier auch kletternde Dreikönige gibt: Hl. Dreikönig ist in Spanien ein wichtiger Feiertag, traditionell gab es hier die Geschenke für die Kinder, nicht an Weihnachten. In einer Konditorei sah ich auch Kohlebrikett-förmiges Konfekt: Böse Kinder bekommen statt Geschenken nur ein Stück Kohle.

Weihnachtsstern in Baumgröße.

Als echte Sehenswürdigkeit erwies sich der Friedhof von Sóller.

Für einen kurzen Abstecher nach Port Sóller nahmen wir die historische Holztram und ließen uns durch Orangengärten schaukeln. In Port Sóller hatte ich vor über 15 Jahren zu Ostern für zwei Wochen Wanderurlaub mit meinen Eltern gewohnt – doch ich erinnerte mich an nichts. Ich ließ mich von der Sonne bescheinen (am schmalen Strand sichtete ich sogar einen Bikini), sah Datteln an Palmen, mochte die Winterruhe des Badeorts, in dem sich fast alle Bars und Restaurants in Bretter und Plastikplanen eingemummelt hatten.

Zurück in Sóller hatte ich bereits ein Restaurant für ein Mittagessen zu spanischen Zeiten (15 Uhr) ausgekundschaftet; C’an Boqueta. Wir saßen sehr schön und aßen gut. Es gab ein dreigängiges Menü, für jeden Gang drei Gerichte zur Auswahl.

Kürbissuppe mit gebratenem Schafskäse


Rinderzunge, zum ersten Mal aß ich sie gebraten: Sehr gut!

Apfelkuchen mit Mangoeis und Feige

Als Wein bat ich um die Empfehlung von etwas besonders Interessantem aus der Gegend. Es wurde ein ungefilterter Weißwein Paquito. Herr Kellner erklärte, dass die Rebsorte Premsal autochthon sei und dass dieser Wein nicht ganz ausgegoren wurde. Er hatte die leichte Apfel-/Sherrynote, die ich von minimalinvasiv ausgebauten Weißweinen kenne, aber noch einige andere Blumen- und Kräuternoten. Ich war sehr zufrieden.

Originalverkorkt hat hier über das Weingut geschrieben.

Als Bus zurück nach Palma nahmen wir eine Linie, die uns in anderthalb Stunden an der Küste entlang fuhr, über Deià und Valldemossa. Die Sonne senkte sich gerade über das Meer, wir hatte wunderbare Aussichten.

Auf dem Rückweg am Museum Es Baluard im gleichnamigen Restaurant für Freitagabend einen Tisch reserviert.

Journal Mittwoch, 28. Dezember 2016 – Schöne Aussicht auf Palma de Mallorca

Donnerstag, 29. Dezember 2016

Wieder sehr lang ausgeschlafen – ich kann’s also doch. Mit gestern erworbenen Zutaten Café con leche gemacht, ausführlich Bilder runtergeladen, bearbeitet, gebloggt, sogar noch eine Runde gelesen.

Dann hatte ich endlich auch Frühstückshunger, zu fast spanischer Mittagessenszeit aßen wir gegen 14 Uhr in einer sehr vertrauenserweckenden Bar im Mercat de Santa Catalina.

Links oben frito mallorquín, rechts oben Nierchen, unten ensaladilla rusa, der Pincho war köstlich gefüllte Paprika. Das Brot dazu: typisch für hier ungesalzen. Alles ausgesprochen köstlich.
Neben uns saßen feine, herausgeputzte spanische alte Damen. Die sich als Britinnen erwiesen.

Das Stadtviertel Santa Catalina ist voller Restaurants – aus aller Herren Länder. Italienisch ist fast zu erwarten, indisch, chinesisch, mexikanisch, vietnamesisch, japanisch ebenfalls. Doch wir kamen auch an zwei peruanischen Lokalen vorbei, es gibt Cajun-Küche, polnische, libanesische und auch sonst nah-östliche, schwedische, zudem wurden wir fast von einem Wirt shanghait, dessen Lokal er als das erste tschechoslowakische in der Stadt anpries. Etwas suchen muss man allerdings zumindest in dieser Gegend Mallorquinisches.

Spaziergang zum Castell de Bellver, ich freute mich an dem Grün, den vielen Blüten, dem Vogelgezwitscher, der Sonne (mit ein wenig mehr Wolken als am Vortag), kurz: am Nichtwinter.

In der Abenddämmerung (es wird erst um halb sechs dunkel! um acht ist es morgens hell! ich kriege hier über eine Stunde mehr Tag am Tag!) setzten wir uns auf die Terrasse der Bar im Parque de la Feixina (draußen!) und tranken etwas.

Journal Dienstag, 27. Dezember 2016 – Mallorquinische Frittierdiät

Mittwoch, 28. Dezember 2016

Lange ausgeschlafen und zu strahlendem Sonnenschein aufgewacht. Darf so bleiben.

Das Draußen roch auf herrlichste Weise nicht nach Winter. Für den Morgenkaffee und erste Einkäufe spazierten wir zum Mercat de Santa Catalina. Herrn Kaltmamsell zwang ich zum Selberbestellen auf Spanisch, er machte das sehr gut (und guckt dabei immer so niedlich entschuldigend). Ich freute mich am Anblick der für mich typischen alten Damen, die sich selbst für ihre Markteinkäufe herausputzen, inklusive Stöckelschuhe, wuchtigem Goldschmuck und Sonnenbrille in Hollywooddivenformat.

Das Stadtviertel Santa Catalina stellte sich als besonders zauberhaft heraus.

Eine Türe in unserer Ferienwohnung.

In diesem sensationellen Jugendstilhaus ist eine ferretería untergebracht, also eine Eisen- und Haushaltswarenhandlung.

Weiteres Spazieren.

Gerade als ich Hunger und Appetit bekam, roch ich an der Uferpromenade Churros. Der Duft kam aus einer Bude, die auch neumodisches Zeug wie Crêpes und Waffeln verkaufte. Ich smalltalkte die junge Frau darin ein wenig auf Spanisch an, bevor ich ein Dutzend Churros bestellte, schon nannte sie mich cariño, lobte mich dafür, dass ich Zucker auf meine Churros wollte (selbstverständlich, nicht wahr, meinte sie, nur die Ausländer lehnen das ab) – ich fühlte mich als Einheimischenschaft-Schmarotzerin.

Diese Churros waren die fetthaltigsten meines Lebens, mein bis dahin leerer Magen verformte sich zu einem leicht vorwurfsvollen Fragezeichen. Die heiße Schokolade aus Tetrapack, die ich mir dazu in der Mikrowelle hatte heißmachen lassen, half nicht.

Wir besichtigten die Kathedrale von außen und innen, spazierten durch die Altstadt bis hinauf zur Plaça d’Espanya, sahen uns in der Lebensmittelabteilung des Corte Inglés um. Mir fiel auf, dass inzwischen wirklich alle Schilder auf Mallorquí beschriftet sind – das verstehe ich auf Basis meiner Castellano-Kenntnisse schon, kann es aber nicht aussprechen. Und trotz Kenntnis der kulturhistorischen und gesellschaftspolitischen Hintergründe befremdet mich, dass offensichtlich Separatismus eine so viel stärkere Kraft ist als das Bedürfnis, von möglichst vielen Menschen verstanden zu werden (die Mallorquí-Sprechenden können ja alle auch Castellano). Andererseits ist es ja genau dieser Separatismus, der meiner Ansicht nach in Spanien bislang die nationalistischen Bewegungen verhindert, die derzeit den gesellschaftlichen Fortschritt in anderen europäischen Ländern bedrohen.

Am Ende unseres Rückwegs sahen wir über dem Torrent de Sa Riera im letzten Licht Federmäuse.

Zum Abendessen waren wir verabredet: Zufällig verbrachten alte Bekannte aus Deutschland ebenfalls eine Winterfluchtwoche auf der Insel.

Im Fischlokal (Lob: die Speisenkarte war nach Herkunft der Fische sortiert) bestellte ich Gallo de San Pedro und wurde gefragt, ob ich ihn a la plancha wolle oder frito con cebolla. Ich entschied mich für zweites, war allerdings nicht darauf gefasst, dass frito nicht etwa gebraten, sondern frittiert bedeutete.

Nun, konnte mein Magen gleich mal den Umgang mit großen Fettmengen weiterüben (der Fisch verbarg sich in Stücke geschnitten unter dem Zwiebelberg und schmeckte sehr gut).

§

Wie es kommt, dass Frau Brüllen vielleicht demnächst ein Kochbuch unter dem Pseudonym Julienne Schneider heraus gibt:
“Mein Name ist Schneider. J. Schneider”.

Journal Montag, 26. Dezember 2016 – Ankunft in Palma de Mallorca

Dienstag, 27. Dezember 2016

Unser Flug ging erst am späten Nachmittag, ich hatte also noch den ganzen Vormittag für Brotbacken (nochmal Kartoffelbrot), eine Runde auf dem Crosstrainer, ein wenig Krafttraining und ausführliches Frühstück.

Auf der Reise selbst las ich in Zadie Smiths neuem Roman Swing Time und war schon mal sehr angetan. Die alten MGM-Musicals und Fred Astaire, von denen ich hier manchmal schwärme, spielen eine Rolle, außerdem wird im Londoner Ladies’ Pond geschwommen, den ich gerade erst kennengelernt habe – ich fühlte mich Smith wieder mal sehr nahe.

Busfahrt unter klarem Nachhimmel nach Palma de Mallorca, die Vermieterin der schönen Altbau-Ferienwohnung im Stadtviertel Santa Catalina erwartete uns. Nach kurzem Auspacken suchten wir in der Nähe eine Abendessen-Lokalität: Wie schon meine Vorrecherche ergeben hatte, gab es fußläufig fast nur italienische Restaurants (neben vietnamesischen und japanischen), wir aßen gutes Carpaccio und hervorragende Linguine mit Meeresfrüchten zu einem heimischen Guium Blanc de Blanc.

§

Es sind nicht die Fakten, es sind die Narrative und Weltsichten.
“How to Convince Someone When Facts Fail”.

Creationists, for example, dispute the evidence for evolution in fossils and DNA because they are concerned about secular forces encroaching on religious faith. Anti-vaxxers distrust big pharma and think that money corrupts medicine, which leads them to believe that vaccines cause autism despite the inconvenient truth that the one and only study claiming such a link was retracted and its lead author accused of fraud. The 9/11 truthers focus on minutiae like the melting point of steel in the World Trade Center buildings that caused their collapse because they think the government lies and conducts “false flag” operations to create a New World Order. Climate deniers study tree rings, ice cores and the ppm of greenhouse gases because they are passionate about freedom, especially that of markets and industries to operate unencumbered by restrictive government regulations. Obama birthers desperately dissected the president’s long-form birth certificate in search of fraud because they believe that the nation’s first African-American president is a socialist bent on destroying the country.

Journal Sonntag, 25. Dezember 2016 – Weihnachten von außen

Montag, 26. Dezember 2016

Sehr lang geschlafen. Morgenkaffee im Elternhaus, Geschenke untern Arm geklemmt, zum Bahnhof ließen wir uns von meinem Vater fahren.
Ein düsterer Tag mit ständiger Regendrohung, aber mild.

Nachmittags holte ich mir Frischluft und ein wenig Bewegung (plus eine Reihe Pokémon) bei einem Isarspaziergang. Gemerkt, dass ich Weihnachten so ganz ohne Weihnachtsfestessen dann doch traurig finde.

Andere baden in der Isar.

Daheim gebügelt, letzte Recherche für die Anreise in den Mallorca-Urlaub.
Zum Abendessen machte uns Herr Kaltmamsell Cacio e pepe – bei ihm klumpt nichts.

§

Wie die Amis den Deutschen deutschen Christbaumschmuck beibrachten, habe ich ja schon mal vor Jahren verbloggt. Laut New York Times mit Erfolg:
“The Christmas Pickle: A Tradition Taken With a Pinch of Salt”.

§

Eine völlig wahnsinnige Geschichte: James Barry war ein erfolgreicher britischer Militärarzt im 19. Jahrhundert.

Barry became the first doctor in the British Empire to perform a successful cesarean operation. It was one of many major medical contributions the Irish surgeon accomplished for the British military, from enforcing stricter standards for hygiene, improving the diet of sick patients, to popularizing a plant-based treatment for syphilis and gonorrhea.

Und – er war eine als Mann verkleidete Frau.
“The First Female Doctor in Britain Spent 56 Years Disguised as a Man”.

§

Was stört dich am meisten?