Journal Mittwoch, 29. Januar 2020 – Das neue Taklamakan
Donnerstag, 30. Januar 202015 Minuten Frühsport: Kräftigung mit Halteübungen, dann wieder Hüfte dehnen. Ich spiele mit dem Gedanken, mich an Pilates zu versuchen; das müsste eigentlich genau die Art Kräftigung und Dehnen abdecken, die mir ärztlich geraten wurden.
Andererseits hatte ich gestern tagsüber wieder mehr Schmerzen (das Ibu-Geballere ist seit Montagabend beendet) (aber immr noch kein Vegleich zu vor Spritze) und bin verunsichert, wie das mit meinem Frühsport zusammenhängen mag.
Arbeitsweg per Fahrrad, weil ich es für Besorgungen auf dem Rückweg brauchte.
Nicht nur lustig geht immer vor hübsch, sondern manchmal auch warm und sicher.
In der Arbeit aktualisierte ich mein selbst erfundenes Dokument “Wichtige Orga”, an dessen Existenz ich möglichst viele Kollegen und Kolleginnen regelmäßig erinnere: Sollte mich der Laster überfahren, stehen dort die wichtigsten Informationen zu meinen Zuständigkeiten. Um den truck factor niedrighoch zu halten.
Das Wetter war gestern rechtschaffen greislich, es windete und regnete, immer wieder sah ich Schneeflocken.
Heimweg in einer Niederschlagpause. Ich machte mich auf die Jagd nach Bitterorangen: Herr Kaltmamsell will dringend die jährliche Runde Orangemarmelade kochen, bekam aber in den vergangenen Tagen nirgends die dazu nötigen Pomeranzen. Ich radelte erst zum Vollcorner – keine Bitterorangen. Fündig wurde ich beim Süpermarket Verdi, wo ich der vertrauten Händlerin an der Kasse vorjubelte, wie glücklich sie mich gemacht habe.
Unser Ernteanteil war weggegessen, wir hatten das Abendessen also frei. Das nutzten wir, um das neue Taklamakan am Isartor auszuprobieren. Bis vergangenen Sommer war das ja unser Geheimtipp am Hauptbahnhof gewesen: Ein sehr einfaches Schnellrestaurant, aber mit außergewöhnlicher Küche, nämlich uigurischer (hier, hier und hier Eindrücke vergangener Besuche). In München lebt die größte uigurische Exil-Community weltweit (man dürfte also behaupten, dass uigurisches Essen typisch münchnerisch ist), und dort bekam man die typischen frischen Nudeln Laghman und die Gerichte, deren Aromen Orientalisches mit Chinesischem verbinden.
Jetzt ist das Taklamakan ein schönes und geschmackvoll eingerichtetes echtes Restaurant auf der Ostseite des Isartorplatzes. Auf der Speisenkarte viele bekannte Gerichte, doch natürlich ist das Flair ein komplett anderes. Lokal und Personal erzeugten in mir die Vision, dass jemand die Köchinnen des alten Taklamakan shanghait haben könnte und um sie herum ein völlig neues Konzept gebaut. Wir aßen sehr gut, aber es wird noch eine Weile dauern, bis die Erinnerungen an den originellen und einzigartigen Vorläufer verblassen.
Geprügelte Gurke mit Koriander, Sesamöl und Knoblauch.
Gewickeltes, gedämpftes Hefebrötchen.
Din Din, Nudelabschnitte mit Gemüse und Rindfleisch.
Tohu Kordak (Dapanjie), also karamelisiertes Hühnchen mit flachen Nudeln.
Ins Bett mit Ohrstöpseln, weil über uns laut (und angekündigt) Geburtstag gefeiert wurde.
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Über dieses spektakuläre Schwimmbild aus Brighton von lomokev stieß ich auf den instagram-Account der abgebildeten (offensichtlich komplett schmerzfreien – siehe Profilbild) Schwimmerin: @melodietyrer.
Das Interessante: Sie sammelt beim Schwimmen immer Müll – und fotografiert ihn. Ohnehin nimmt sie das mit der Müllvermeidung sehr ernst und gibt auch Tipps.
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Anlässlich des gestern im EU-Parlament beschlossenen Austrittsvertrags mehr Bilder aus UK: Gestern gab’s auf Twitter wieder ganz wundervolle vom Schafhirten James Rebanks.