Auch wenn ich vorher und nachher gut schlief, machte mich eine lange unruhige Nachtphase morgens benommen und schon auf dem Weg in die Arbeit bleischwer.
Aber: Nicht nur regnete es morgens nicht, ich bekam auf dem Fußweg in die Arbeit blauen Himmel und schrillende Mauersegler überm Westend. Der Tag war dann mehr sonnig als wolkig, allerdings weiterhin kühl.
Die 7-Tages-Inzidenz von Corona-Infektionen sinkt weiter, in München sogar schneller als im Bundesdurchschnitt. Ab nächster Woche braucht man unter anderem zum Einkaufen in keinem Geschäft mehr Termin und aktuelles Testergebnis, ebenso wenig für Außengastronomie, für Museen und Zoos braucht man keinen Termin mehr, Testpflicht entfällt für Freibäder und Fitnessstudios. Jetzt noch ein bisschen höhere Temperaturen bitte.
In meiner Mittagspause (Vollkornbrot, Orange mit Hüttenkäse) entdeckte ich die charmante Hommage der Süddeutschen an die nimmersatte Raupe:

Löcher im Layout der “Panorama”-Seite.
Auf dem Heimweg ein kurzer Abstecher in den Vollcorner, um wundervoll duftende heimische Erdbeeren für die Drinks zum Feierabend-Einläuten zu besorgen.
Zu Hause wischte ich aber erst mal den neuen Wandschrank durch (Empfehlung des Schreiners), außen und innen.

Des Schrankes Innenleben (ich habe mich zu Fotografieren auf eine Leiter gestellt), zur Orientierung nochmal die Außenansicht.

Ein bisschen räumte ich ihn auch ein, stellte gleich mal fest, dass ich die linke Kleiderstange für meine ganz langen Kleider höher brauche (sollte leicht verstellbar sein).
Jetzt aber Händehoch Wochenende mit Erdbeer-Gin-Tonics!

Bei aller Kälte genieße ich die langen Tage schon sehr. So war es zum Beispiel noch hell genug, als Herr Kaltmamsell auf die Straße guckte und beobachtete: “Das ist doch keine Taube!”

Richtig: Auf der Straßenlaterne vorm Wohnzimmerfenster saß ein Turmfalke – den ich leider nur schnell mit meinem Smartphone festhalten konnte, denn bis Herr Kaltmamsell seine erwachsene Kamera geholt hatte, war er bereits weggeflogen.
Zum Nachtmahl hatte Herr Kaltmamsell Lasagne gemacht, mit einer Haferflocken-Bolo. Schmeckte sehr gut, ich vermisste das Hackfleisch nicht.
Zur Abendunterhaltung folgte ich einem Tipp von Christian: Wir guckten eine arte-Doku über 40 Jahre Indiana Jones.
§
Linguistik-Professorin Herzbruch war so freundlich, eine fachliche Abhandlung zu bloggen:
“Exkurs Gendern”.
Die Kernpunkte, von ihr strukturiert (ich empfehle aber den ganzen Artikel):
1) Die deutsche Grammatik
Der allergrößte Teil der Linguist:innen befasst sich ausschließlich mit diesem beobachtbaren Regelsystem einer Sprache, nicht mit der Normierung dessen. Die Begriffe “richtig” und “falsch” kommen in der täglichen Praxis üblicherweise nicht vor, das ist nämlich ein von Menschen obendrübergestülptes Bewertungssystem, welches komplett losgelöst ist von der Frage, wie Sprache funktioniert. Und – und das kann ich kategorischer formulieren – niemand beschäftigt sich wissenschaftlich mit der Frage, ob etwas schön oder nicht schön ist. Es gibt sehr viele konkurrierende Prinzipien, die auf Sprachstruktur einwirken. Die Frage, ob konservative Politiker:innen etwas schön finden, ist keines davon. Da kann ich Sie beruhigen.
(…)
2) Sprachwandel
Sprachwandel ist für Linguist:innen dieser Welt niemals ein Zeichen von Verfall, Verrohung oder Verlotterung, sondern einzig und allein die Normalität. Es gibt im Prinzip nichts Spannendes mehr darüber zu sagen, was nun noch passiert, ist Inventarisierung, Beschreibung, Erklärung. Bricht sich nun also ein neues sprachliches Phänomen Bahn, passiert sowohl “in der Grammatik” als auch “für die Linguistik” exakt gar nichts. Neue Dinge können beschrieben werden, und das ist ja erst einmal schön. Sonst: Nüscht. Alle schlafen gut.
(…)
3) Gendern
“Genus ist nicht gleich Sexus” ist deutlich zu einfach. Zu argumentieren, grammatisches Geschlecht habe nichts mit biologischem Geschlecht zu tun, ist inzwischen anhand diverser Studien mit ganz unterschiedlichen Versuchsaufbauten widerlegt.
(…)
4) Und jetzt?
Mitgemeint ist nicht mitgedacht. Das führt zu Benachteiligung. Und die führt zu nachvollziehbarem Unwohlsein und Unmut bei vielen Menschen, und das sollte nun beantwortet werden. Eine Lösung muss her.
Das wollen Sie aber möglicherweise gar nicht lesen (ist streckenweise auch richtig fachlich), weil Sprache ein so großartiges Feld für Rummeinen aus dem Bauch raus ist – das könnten sie nach der Lektüre dieses Posts vielleicht nicht mehr so einfach.
Einen verbreiteten Irrtum möchte ich noch aufklären: Nein, es gibt in Deutschland keine zentrale Stelle/Behörde/Institution, die “korrektes Deutsch” festlegt. In Frankreich gibt es die Académie française, die bis heute ein normatives französisches Wörterbuch erarbeitet, das Pendant fürs Kastilische ist die Real Academia Española. Sowas gibt es fürs Deutsche nicht. Wir haben lediglich seit 2004 den Rat für deutsche Rechtschreibung mit dem Auftrag, “die Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum zu bewahren und die Rechtschreibung auf der Grundlage des orthografischen Regelwerks im unerlässlichen Umfang weiterzuentwickeln” (was ja schon mal bei ß/ss in der Schweizerischen Schreibung nicht klappt). Der gibt aber kein Nachschlagewerk oder Wörterbuch heraus.
Und der Duden? Der ist eine Publikation des Duden-Verlags mit dem Ziel, die deutsche Gegenwartssprache zu erfassen. Jeder Organisation, jeder Firma steht es frei, die Schreibung der eigenen Publikationen daran auszurichten. 
die Kaltmamsell